Ich möchte Dir gern eine Frau vorstellen. Ihr Name ist Dafna Meir. Aber leider kann ich das nicht tun, denn diese Frau lebt nicht mehr. Seit gestern kennt jeder Israeli ihr Gesicht – das Gesicht einer jungen, energetischen Frau mit frohen Augen. Sie muss das Leben geliebt haben, denn sie gab Leben zu vier Kindern und ein Zuhause für weitere zwei Pflegekinder. In ihrem Beruf half sie Menschenleben zu retten und zu erhalten, egal ob das von Juden, Muslimen, Atheisten oder Christen, egal ob Israelis, Palästinenser, Syrer oder Europäer. Sie war Krankenschwester in einem israelischen Krankenhaus.
Gestern Nachmittag war Dafna mit drei ihrer Kinder in ihrem eigenen Haus und vielleicht gerade dabei etwas zu Essen für ihre Sprösslinge zu bereiten. Vieleicht half sie ihnen gerade bei den Hausaufgaben oder hörte zu, wie die Tochter von der Schule erzählte während sie selber Wäsche zusammenlegte. Als es an der Tür klopfte und ein fremder Mann davor stand. Sie waren einander nie begegnet, er wusste weder ihren Namen, noch wie alt sie war, was sie tut und woran sie glaubt. Doch mit langem gehobenen Messer fing er an wie besessen auf Dafna einzustechen. Blut. Sie versuchte sich zu wehren. Mehr Blut. Vor den Augen ihrer Kinder, ihr Blut. Die Tochter schrie und schrie. Immer mehr Blut, immer mehr Schreien. Bis Dafnas Körper in ihrer eigenen Blutlache erschlaffte. Der Angreifer rannte fort während das Schreien anhielt.
Mit Mann und Kindern bewohnte Dafna ein Haus in einer Siedlung im Niemandsland zwischen Israel und Jordanien. Jenem Gebiet, in dem die Israelische Führung mit Hilfe der Armee ein wenig Ordnung zu schaffen und normales Leben zu ermöglichen versucht. Jenes Gebiet, in dem die Palästinensische Führung alles tut um genau das zu verhindern, indem sie Terrorismus anspornt und Terroristen als Märtyrer feiert.
Ich kann Dir Dafna Meir nicht mehr vorstellen. Ich habe sie selber nie gekannt Sie war Mutter, wie Du und ich. Der Terror hat sie zuhause … sorry, hier ist ihre Geschichte zu Ende. Irgendwann werden Sicherheitskräfte den Terroristen finden. Sollte er dabei ums Leben kommen, dann gibt es einen weiteren Märtyrer.
Waren tatsächlich drei ihrer Kinder dabei? Die 1. Meldung, die ich darüber las, war genau die. Später hieß es dann, „nur“ die 15-jährige Tochter wäre anwesend gewesen.
Wie auch immer: Eine unfassbare, brutale Tat, eine von vielen anderen, die keinen Eingang finden in deutsche Medien!
Terror ist eben nicht Terror – nicht Terror – nicht Terror! ….
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So weit ich das verstanden haben waren drei Kinder zuhause, aber nur eine hat das Massaker mit angesehen.
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Lese gerade in der „Jerusalem Post“. Dort wird es so beschrieben, wie Du es gemacht hast. Die anderen Kinder waren „nearby“!
Bei solchen Anschlägen sollte doch jeder, der ein bisschen Herz hat, mitleiden, mitfühlen können mit dem Leid, das allein über die Familie gebracht wurde (ganz abgesehen von Freunden, Nachbarn, Bekannten etc.) …
Bei Gush Etzion ist es ja auch wieder zu einem weiteren Anschlag gekommen. Eine schwangere Frau wurde niedergestochen! …
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Sie waren wohl dabei als de Rettungswagen kam und man versuchte die Mutter zu retten. Es bleibt mir alles in der Kehle stecken und schnürt mir den Hals zu.Ja, und heute schon wieder ein ähnliche Geschichte!
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Ich habe gerade gelesen, dass Rabbi Frouman Dafnas Vater war. Ulrich W. Sahm hat einen berührenden Nachruf zu ihm geschrieben!
Hier zu finden: http://www.n-tv.de/politik/Rabbi-Frouman-ist-tot-article10236741.html
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es ist bedrückend traurig
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ja, ich habe das aus Frust und Schmerz geschrieben.
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das habe ich gespürt……es ist so sinnlos!
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absolut!
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Wie hier schon geschrieben: Da schnürt sich einem der Hals zu, und das Wort bleibt einem in selbigem stecken.
Es heisst zwar immer, man solle als Deutscher vorsichtig sein, bei dem, was man zu sowas schreibt, ob der dt. Geschichte. Aber ich muss sagen, dass ich eine solche Vorsicht nicht nachvollziehen kann, denn was kann ich dazu, was meine Großeltern getan oder nicht getan haben.
Und so meine ich, völlig neutral schreiben zu können, dass es mir völlig fremd ist, zu verstehen, wie ein solches Gemetzel auch nur zu IRGENDWAS führen, geschweige denn gut, sein soll.
Zudem gibt es genügend Leid auf der Welt, in jeglicher Richtung. Und so gibt es sehr wahrscheinlich auch genügend Leid in der palästinensischen Bevölkerung.
Und letztlich kann niemand sagen, WER denn WOMIT angefangen hat, und WORAN schuld ist. Was bleibt, ist nur unermeßliches Leid, dem Menschen ausgesetzt sind, egal wann und wo, und das sich auf allen Seiten immer weiter anhäuft.
Die einzig denkbare Lösung, überall auf der Welt, ist, einen Schlussstrich zu ziehen, das zu vergessen was war, und in Frieden zusammen zu leben. Egal ob jetzt in Syrien, in der Ukraine, in Nordirland oder in Israel/Palästina.
Jedenfalls hat es noch nie in der Menschheitsgeschichte einen Krieg (oder wie immer man eine solche Auseinandersetzung nennen mag) gegeben, der zu irgendetwas Positivem geführt hätte.
Meine Meinung.
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Ja es ist zum Heulen und Haare ausreissen.
Leider ist es aber so, dass nur die Angreifer den Schlusstrich ziehen koennen. Wer angegriffen wird hat nur die Wahl zwischen „flight or fight“. Und wenn man schon an die Wand gedraengt ist kann man nirgendswo hin mehr fliehen. Man kann sich nur noch wehren und wird dann schnell selbst zum Agressor.
Ich wuensch Dir einen friedli hen Abend und danke fuer den Kommentar.
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