Heute vor 13 Jahren – Inspiration

Es gibt wohl im Leben eines jeden Menschen gewisse historische Ereignisse, die einen zwar nicht selbst direkt betroffen haben, aber doch so einschneidend waren, dass man sich sein Leben lang daran erinnert wo man war, was man getan hat und vor allem, was man gefühlt hat, als sie sich ereigneten. Ereignisse, nach denen unsere eigene Welt nie mehr die sein konnte, die wir kannten.

Mir fallen spontan vier solche Ereignisse ein:

Als erstes, der Fall der Berliner Mauer. Ich saß hochschwanger vor dem Fernseher in meiner kleinen Kibbutz Wohnung und glaubte es nicht, bis ich meinen Bruder, der noch in Berlin lebte anrief.

Das zweite ist der Anschlag auf das World Trade Center. Es war und ist bis heute unbeschreiblich und unfassbar. Nicht die Geburtsstunde des islamischen Terrors, sondern seine Krönung.

Ich zähle auch die Ermordung des israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin hinzu. Dazu gibt es viel zu sagen, aber das lasse ich für ein anderes Mal.

Nicht zuletzt reiht sich der Tod dieses Mannes in die Liste. Ilan Ramon war der erste und einzige Israelische Astronaut. Heute vor 13 Jahren beendete das Raumschiff Columbia mit ihm und sechs weiteren Crew Mitgliedern seine Expedition. Jedoch landete es nie, sondern ihr Flug endete in einem tragischen Unglück, Es war der Tod eines wahren Helden. Für viele junge Israelis war er ein Vorbild, jemand, den man nachahmen wollte und sollte. Seine Errungenschaften gaben ihnen Hoffnung und Zuversicht. Solche Helden gibt es wenig. Er war einer dieser Wenigen.

Wir erinnern uns an Ilan Ramon.

Heute vor dreizehn Jahren hat der erste Israelische Astronaut beim Wieder-eintreten des Raumschiffs Columbia in die Erdatmosphäre, mit sechs weiteren Mitgliedern in der Besatzung, nach zwei Wochen im All, sein Leben gelassen.

Auf seine Reise in den Weltraum hatte Ilan Ramon einige besondere Gegenstände mitgenommen, die ihn an sein Zuhause, Israel erinnern sollten. Unter anderem brachte er die Israelische Flagge und eine Kopie eines Gemäldes mit dem Titel „Die Erde, wie sie vom Mond aus gesehen aussieht“. Dieses war von einem Teenager gemalt, der in Auschwitz getötet worden war. Außerdem brachte er eine kleine Thorarolle, die ihm von einem Holocaust Überlebenden gegeben worden war. Diese Gegenstände waren für Ilan Ramon von besonderer Bedeutung, da er selber der Sohn eines Holocaust Überlebenden war.

Vor dem Abflug stellte Ramon sicher, dass es ihm möglich sein würde auch im Weltall den Shabbath zu ehren. Zu diesem Zweck schrieb er den Text des ‚Kiddush‘ – dem Shabbath Segen, wie er jeden Freitagabend gesprochen wird – nieder. Dieses Stück Papier hat den Absturz überlebt und wurde einige Wochen später in Texas gefunden. …

(So schreibt unter Anderm das Außenministerium heute auf seiner FB Seite.)

Die Ramon Foundation

 

 

23 Gedanken zu “Heute vor 13 Jahren – Inspiration

    1. Oh, ja, ich finde es wichtig, dass wie uns daren erinnern wer unsere Helden sind. Fuer mich ist Rona Ramon, die Frau von Ilan Ramon nicht weniger bewundernswert, denn sie hat erst ihren Mann verloren und dann ihren Sohn ohne sich davon unter kriegen zu lassen. Was sie in deren Namen heute tut ist mindestens genauso heldenhaft.
      Alles Liebe,
      Ruth

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    1. Ja, an schlimme Dinge wird man irgendwie leichter erinnert. Aber es ist dann auch wichtig sich anzuschauen, was es daraus zu lernen gibt. Er war der Sohn eines Holocaust Ueberlebenden, einem der Schlimmeres durchgemacht hat als man sich vorstellen kann, und trotzdem hat er so viel aus seinem Leben gemacht. Und vor allem war er trotzdem ein Optimist, der an die Menschheit geglaubt hat. LG, Ruth

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      1. genau einen solchen Menschen mit einem aehnlichen Schicksal durfte ich kennen lernen, ich bin nach wie vor sehr beeindruckt. Liebe Gruesse , Ann

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      2. Ich habe einmal eine alte Frau kennengelernt, deren gesamte Familie in deutschen KZ’s ausgelöscht wurde. Sie wusste, dass ich Deutsche war und war fast wie eine Oma zu meinen kleinen Kindern. Sie arbeitete freiwillig im Krankenhaus und kümmerte sich um Menschen, die wenig Besuch bekamen. Sie hatte in jeder Beziehung meinen Respekt!

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      3. Es ist nicht leicht solchen Leuten zu begegnen. In meiner ersten Zeit in Israel hatte ich Angst Holocaust Ueberleben zu begegnen. Wie wuerden sie reagieren auf eine Deutsche? Wuerden sie durch mich an all das Schlimme erinnert werden? Wuerden sie kritisieren? Aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass diese mit mir und dem Thema weitaus weniger Probleme hatten als ich. Die meisten fanden es sogar ganz nett aus ihren Erinnernungen an Deutschland vor Hitler zu plaudern, fragen zu koennen, wie es jetzt in Berlin aussehe und ein wenig Deutsch zu sprechen. Es ist hier leichter darueber zu reden als in Deutschland.

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      4. So ging es mir in New York auch, ich habe dort auch Ablehnung gespürt……geleichzeitig eine sehr gute Freundin gefunden!

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      5. Ich kann mich nicht erinnern in Israel auf Ablehnung gestossen zu sein, jedenfalls nicht von Seiten Israelis, eher auf Neugierde, Erstaunen, sogar eine Art Bewunderung.

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      6. es ist schon interessant, ausserhalb Deutschlands ist man mehr Deutscher als, wenn man in Deutschland bleibt. Ich habe mich nie so sehr mit meiner Nationalität auseinandergesetzt, seitdem ich D verlassen hatte!

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      7. Genau diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Erst wenn man in einer anderen Mentalitaet / Kultur lebt wird man sich der eigenen bewusst. Vieles, was einem selbstverstaendlich erscheint, ist ploetzlich nicht mehr so.

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      8. Ja, weil man sich irgendwie versucht einzuordnen, bzw. seinen Platz zu finden! Ich finde das aber sehr erweiternd in jeder Beziehung (Denkweise, Ansichten usw.) Ich würde diese Erfahrungen mit nichts auf der Welt tauschen wollen!

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