Schmetterlinge in verschiedenen Farben
kamen zu mir an einem angenehmen Frühlingstag
sie brachten mir als Geschenk
die Düfte der Felder und ein wenig Blütenstaub
und auch warme Grüße
von einem süßen Sonnenstrahl
Komm zu mir hübscher Schmetterling
setz‘ dich auf meine Hand
setz‘ dich, ruh‘ dich aus, hab‘ keine Angst
Sie flatterten im leichten Winde
als sie ermüdeten, kamen sie zu mir herunter
ruhten sich ein wenig aus, hörten eine Geschichte
und tranken einen Tropfen Nektar,
dann verschwanden sie wieder,
einfach, weil sie zu fliegen Lust hatten.
Komm zu mir hübscher Schmetterling…
Mit diesem Lied begann jahrelang eine der gelungendsten Kinderserien im Israelischen Fernsehen: „Parpar nechmad“.
Parpar = Schmetterling
nechmad = hübsch, nett, lieblich
Seit mir dieser große Schmetterling in meinen Garten flatterte, summt das Lied in meinen Ohren.
Die Sendung war für Kinder im Kindergartenalter oder jünger, und da ich damals selber mit Kleinkindern arbeitete, kamen mir die vielen wunderbaren Geschichten und Lieder sehr zur Hilfe. Alles war durchdacht und immer humorvoll und einprägsam dargestellt. Jede Erzählung, jeder Reim, jedes Bild, jede Aktivität waren auf ein bestimmtes Ziel aus. Wie zum Beispiel diese entzückende Gschichte, mit der das Kind sein Gesicht kennen lernt. Es lernt die einzelnen Teile zu benennen, deren Position anzugeben und sie in Relation zueinander zu stellen.
Warum Nase?
Einmal, als ich allein war
schaute ich in den Spiegel und sah
ein Gesicht.
Mit zwei Ohren an den Seiten.
und von vorne:
Stirn, Kinn, zwei Wangen, zwei Augen,
ein Mund voll mit Zähnen,
und in der Mitte vom Gesicht – eine freche Nase.
„Hey, Nase“, sagte ich „was drängelst Du Dich vor?
Du hast den besten Platz ergattert, genau in der Mitte
zwischen dem Mund und der Stirn,
und seitdem rührst Du dich nicht vom Fleck!
Vielleicht rutschst Du ‘mal aus dem Weg und unter‘s Kinn?“
Aber bevor sie sich bewegte, sagte ich:
„Warte! Bleib‘ wo du bist.
Unter dem Kinn
wird es dir schwer fallen zu riechen und zu atmen.
Also, vielleicht rückst Du zur Seite, auf die rechte Wange,
oder auf die linke Wange?“
Aber bevor sie sich bewegte, sagte ich:
„Nein, das passt doch gar nicht,
dass ich eine Wange ohne Nase habe,
und eine Wange mit.
Also vielleicht kletterst du auf meine Stirn?“
Aber bevor sie sich bewegte, sagte ich:
„Nein, nein, nein. Wenn ich eine Nase auf der Stirn habe,
denkt man, dass ich ein Nashorn sei.“
Und dann nahm ich eine Brille und setzte sie auf.
Plötzlich dachte ich mir:
„Was für ein Glück, dass ich eine Nase genau unter den Augen habe.
Wenn ich dort keine Nase hätte,
würde mir ständig die Brille ‘runterfallen!“
Wunderschön. Ich musste herzlich lachen. Ein schöner Gedanke. Es ist doch herrlich wie naheliegend Kinder denken.
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… und schau ‚mal wie schön diese so simple Geschichte aufgebaut ist, wie viel Information da für Kleinkinder drin ist: Namen der Gesichtsteile, Position, Präpositionen und Logik 🙂
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Absolut!
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Klasse!!!
ein toller Schmetterling, der sehr gut zu dem rot der Blüten passt.
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