Es lebe Palestina

Mein Facebook und Twitter waren voll mit Posts über die Geschehnisse in Gaza. Es war, als hätten all meine israelischen Freunde plötzlich das Bedürfnis der Welt unsere Seite der Geschichte zu zeigen. Sogar die ganz Linken auf der politischen Skala, die sonst nur Kritik an ihrem eigenen Land posten, veröffentlichten Bilder der gewaltsamen Angriffe auf die Grenze. Waren die Medien im Ausland so einseitig?

Der Welt Korrespondent schlendert ungehindert zwischen den brennenden Reifen und Steine schleudernden Demonstranten herum.

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Der Krieg der Anderen

„Wie kommt es, dass wir noch keine Anweisungen bekommen haben, die Bunker und Sicherheitsräume bereit zu machen?“ Frage ich am frühen Abend und nur wenige Minuten später ruft Nuun von der Terrasse: „Jetzt steht es auf Y-Net“! Der Webseite der israelischen Zeitung zufolge werden Bunker in den Golanhöhen geöffnet. „Wird es Krieg geben?“

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Schimon Peres ist nicht mehr

„Der letzte der Mohikaner ist nicht mehr“ klingt die ernste Stimme des Erzählers durch die dunkle Stille des Kinderzimmers. In den langsam gesprochenen Worten kommt die unabwendbare Endgültigkeit dieses Satzes in all seiner Tragik zum Ausdruck. Die Bedeutung dieser folgenschweren Tatsache breitet sich in der Leere des Raumes aus und begleitet mich in den Schlaf.

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Es gibt immer eine Sonnenseite

Ausnahmsweise bin ich heute mal mit dem Auto zur Arbeit gefahren. Anders als sonst hörte ich im Radio die morgendlichen Nachrichten, die mir normalerweise entgehen. Das ist kein großer Verlust, denn dort erfährt man meistens Dinge, die ich sowieso nicht wissen wollte. Alles Relevante hole ich mir aus den News-Seiten und Zeitungen im Internet.

Etwas habe ich jedoch heute gehört, dass mir ein wenig gute Laune gebracht hat. Genau vor zwei Wochen veröffentlichte ich Feuer. Es war der Morgen, an dem folgende Schlagzeile durch alle Zeitungen ging: „Ich suchte meine Tochter und dann sah ich, dass sie ganz verbrannt war“. Es war der Bericht einer Mutter, die mit ihrer 17-jährigen Tochter am Vorabend in demselben Bus gesessen hatte, wie der Selbstmord Attentäter, als er darin explodierte.

Die Tochter ist inzwischen außer Lebensgefahr und bei Bewusstsein. Die Presse scheint ihren Gesundungsprozess mit großem Interesse zu verfolgen. Im Nachrichtenmagazin, das ich heute Morgen im Auto hörte, wurde der Vater interviewed. Er habe vor ein paar Tagen erzählt, dass seine Tochter einen Laptop benötige, damit sie im Krankenhaus lernen kann. Jetzt möchte er sich bei all den großzügigen Spendern bedanken und man möchte doch bitte keine Laptops mehr schicken. Auch haben sich so viele Leute gemeldet und Hilfe angeboten, dass er und die Familie förmlich mit Wohlwünschen und Angeboten überschüttet worden sei. Er sei unendlich dankbar und voll Optimismus, aber man möge ihnen doch ein wenig Ruhe gönnen, denn auch das seie für die Tochter wichtig.

Die Kommentieren überlasse ich Euch….

Hübscher Schmetterling – Parpar nechmad

Schmetterlinge in verschiedenen Farben
kamen zu mir an einem angenehmen Frühlingstag
sie
brachten mir als Geschenk
die Düfte der Felder und ein wenig Blütenstaub
und auch warme Grüße
von einem süßen Sonnenstrahl

Komm zu mir hübscher Schmetterling
setz‘ dich auf meine Hand
setz‘ dich, ruh‘ dich aus, hab‘ keine Angst

Sie flatterten im leichten Winde
als sie ermüdeten, kamen sie zu mir herunter
ruhten sich ein wenig aus, hörten eine Geschichte
und tranken einen Tropfen Nektar,
dann verschwanden sie wieder,
einfach, weil sie zu fliegen Lust hatten.

Komm zu mir hübscher Schmetterling…

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Ein schlechtes Beispiel

Weiß jemand wie viele Menschen auf der Welt jeden Tag durch die Hand eines anderen Menschen ihr Leben verlieren? Ich auch nicht. Will es auch nicht wissen, denn ich denke diese Zahl würde mich total deprimieren. Und wer kümmert sich schon darum, wenn irgendwo kriminelle Banden sich gegenseitig beklauen, betrügen, bedrohen und auch umbringen. Oder wenn der Drogenkrieg seine Opfer nimmt, die Elfenbein- und andere Schmuggler ihre schmutzigen Geschäfte mit ihrem eigenen Leben zu verteidigen bereit sind. Da gehen sie dann schon mal selber bei drauf, oder sonst die vermeintlichen Gesetzeshüter oder Rivalen. Niemand verliert schlaflose Nächte über die vielen minderjährigen Mädchen, die in Bordells in Ländern wie Cambodia oder Nigeria ihr würdeloses Leben lassen müssen. Oder die kleinen Buben, die sich irgendwo im riesigen China und Umgebung oder im reichen Orient zu Tode arbeiten oder in koreanischen Gefängnissen verschwinden.

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Was ist eigentlich normal hier?

Die Mittagssonne brennt mir auf den Kopf – endlich sommerliche Temperaturen! Ich schlendere gemütlich über das Deck – dort, wo einst die Eisenbahnschienen lagen – zwischen den verschiedenen Ständen mit Schmuck, Kunst, Spielsachen, Kleidung auf den Naturkostladen zu, um einen frisch gepressten Saft-Mix zu mir zu nehmen. Dann setze ich mich zwischen andere Freizeitler irgendwo auf eine Holzbank vor die temporäre Bühne, auf der am Abend sicherlich eine moderne Kabbalat Shabbat mit Live Musik gehalten wird. Vor Jahren war hier der Jerusalemer Bahnhof, heute ist das Gelände auf nostalgisch-sentimentale Art restauriert und bietet Genuss für Augen und Gaumen.

Dort warte ich auf Amy, eine Freundin aus den USA. Amy ist Journalistin.

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