Geschichten von Leuten, die niemand hört: Schlaflos und sprachlos

Orit Zadikovich erzählt von der Nacht vom 8.-9. August, wobei es ihr schwer fällt sich zusammenzureissen. Sie spricht Vielen aus dem Herzen, vor allem Müttern.

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Geschichten, von Leuten, die niemand hört: Organische Kosmetik unter Beschuss

 

„Schon wieder eine Absage! Eine Gruppe von 50 Frauen hat gerade angekündigt, dass sie nicht erscheinen werden. Es ist bereits die dritte Absage in diesem Monat und uns ist klar, dass es nicht die Letzte sein wird. Ich brauche sicher niemandem zu erklären, welch enormen finanziellen Schaden dies für uns bedeutet.“
So schrieb Esther Lachman in ihrem Facebook Post am 29. Mai.

Esther Lachman ist die Eignerin und Managerin einer außergewöhnlichen Boutique-Kosmetik-Firma namens Arugot. Seit 15 Jahren stellen sie 100 % natürliche Kosmetik her, die darüber hinaus zu 95 % aus organischen Zutaten besteht. Diese bauen sie und ihr Mann Itay selber an.

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Wenn steigende Drachen auch Feuer speien…

…dann bezahlen Natur und Menschen einen hohen Preis!

Im Februar dieses Jahres nahm ich Euch mit auf eine unserer ersten Wochenend- Spazierfahrten in diesem Jahr. Wir fuhren mit einer netten kleinen Moped- und Motorradgruppe in den Süden und genossen das erste Grün des Frühlings, der noch nicht einmal begonnen hatte. Erinnert ihr Euch?

Im Naturschutzgebiet von Be’eri suchten wir Mohnblumen. In dieser Gegend blühen ganze Felder von Mohn und tunken die Landschaft in Rot. Man muss jedoch das richtige Wochenende erwischen, denn die Pracht ist schnell vorbei. Der Mohn blüht nur etwa zwei Wochen.

Das war uns leider nicht ganz gelungen. Wir waren noch etwas früh. Am folgenden Wochenende regnete es und der verfrühte Frühling war abgebrochen.

Aber warum erzähle ich Euch das?

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Krankenhaus

Wenn eine Krankenschwester durch den Flur im Krankenhaus rennt, dann ist das nie ein gutes Zeichen. Wenn kurz darauf ein Arzt spontan die Abteilung mit den Worten „ich muss schnell zur Notaufnahme“ verlässt, dann kann man sich schon vorstellen, was passiert ist.

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Mitten in Tel Aviv 2

Mitten in Tel Aviv, lediglich 200 Meter von dem Seerosenteich, dessen Bild ich vor kurzem hier gepostet hatte, dort begann der Ramadan für Israel mit 4 Ermordeten und mindestens 17 Verletzten.

Zwei in Anzüge gekleidete, junge Männer saßen im Restaurant der bekannten israelischen Pralinen- und Schokolade-Edelmarke Max Brenner, schlürften ihre heiße Schokolade oder schlemmerten ihren Schokoladen-Fudge, bevor sie aufstanden und mit selbstgebastelten Schusswaffen von einem Gast zum nächsten gingen und sie rücklings abknallten. Sie ballerten bis ihnen die Munition ausging, schmissen die Waffen zur Seite und rannten. Hinter sich ließen sie Leichen, Verletzte und Hysterie, Angst und Schreien, Blut und Entsetzen, Schock und Chaos. Ihren ersten Fastentag, haben die beiden Anhänger der Religion des Friedens mit feiner Schokolade und mehrfachem Mord beendet.

In Gaza werden heute mehr Süßigkeiten verteilt, zur Feier der Toten und des Terrors. Und mir kommt das Kotzen!

Es gibt immer eine Sonnenseite

Ausnahmsweise bin ich heute mal mit dem Auto zur Arbeit gefahren. Anders als sonst hörte ich im Radio die morgendlichen Nachrichten, die mir normalerweise entgehen. Das ist kein großer Verlust, denn dort erfährt man meistens Dinge, die ich sowieso nicht wissen wollte. Alles Relevante hole ich mir aus den News-Seiten und Zeitungen im Internet.

Etwas habe ich jedoch heute gehört, dass mir ein wenig gute Laune gebracht hat. Genau vor zwei Wochen veröffentlichte ich Feuer. Es war der Morgen, an dem folgende Schlagzeile durch alle Zeitungen ging: „Ich suchte meine Tochter und dann sah ich, dass sie ganz verbrannt war“. Es war der Bericht einer Mutter, die mit ihrer 17-jährigen Tochter am Vorabend in demselben Bus gesessen hatte, wie der Selbstmord Attentäter, als er darin explodierte.

Die Tochter ist inzwischen außer Lebensgefahr und bei Bewusstsein. Die Presse scheint ihren Gesundungsprozess mit großem Interesse zu verfolgen. Im Nachrichtenmagazin, das ich heute Morgen im Auto hörte, wurde der Vater interviewed. Er habe vor ein paar Tagen erzählt, dass seine Tochter einen Laptop benötige, damit sie im Krankenhaus lernen kann. Jetzt möchte er sich bei all den großzügigen Spendern bedanken und man möchte doch bitte keine Laptops mehr schicken. Auch haben sich so viele Leute gemeldet und Hilfe angeboten, dass er und die Familie förmlich mit Wohlwünschen und Angeboten überschüttet worden sei. Er sei unendlich dankbar und voll Optimismus, aber man möge ihnen doch ein wenig Ruhe gönnen, denn auch das seie für die Tochter wichtig.

Die Kommentieren überlasse ich Euch….

Made in Israel

„It’s not from China. This is good quality – made in Israel“ Beteuert der Verkäufer immer wieder in seinem arabischen Akzent. Dabei nickt er heftig mit dem Kopf. Er muss den geforderten Preis rechtfertigen und in seinen Augen steht eine Mischung aus Fordern und Flehen. Verständlich, die Geschäfte sind denkbar schlecht hier im Suk der Jerusalemer Altstadt. Wenig sind die Besucher, die hier her kommen und noch weniger sind es, die etwas zu kaufen bereit sind. Christliche Gruppen eilen vorbei auf dem Weg zur Grabeskirche, andere vereinzelte Touristen schlendern zwischen den aneinander gereihten, mit Waren überfüllten, winzigen Läden umher. Die Ladeninhaber sitzen an den Eingängen und knabbern Sonnenblumenkerne, deren Schalen sie auf das grobe Gestein der engen Straßen spucken. Sie sehen müde aus, schauen den Vorbeilaufenden hinterher, gelegentlich sprechen sie mal jemanden an, sonst plaudern sie gelangweilt miteinander.

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Feuer

Noch etwas von meinem Morgenspaziergang.

Die großen Blüten sehen fantastisch feurig aus. Eigentlich sollte dies ein positiver Post werden,  in dem ich mit Euch meine Begeisterung über die farbenreiche Blütenfülle zu dieser Jahreszeit teile. Aber es ist ein trauriger Morgen und wenn ich beim Anblick an diese Blütenpracht an Feuer denke, kommen die Bilder des gestrigen Anschlags in Jerusalem wieder hoch. Ein Bus ist explodiert und in Flammen aufgegangen. Es wurde in der Presse nur relativ am Rande erwähnt, denn wie durch ein Wunder gab es keine Toten und überhaupt ist das keine gute Geschichte für die Medien mehr.

Uns allen in und um Jerusalem laufen jedoch kalte Schauer über den Rücken. Explodierende Busse gehören der Vergangenheit an. Wir fühlen uns zurückversetzt in eine Zeit, die wir gehofft hatten hinter uns lassen zu können. Müssen wir jetzt wieder Angst haben in Busse zu steigen? Werden Eltern ihre Kinder überall hin chauffieren? Es sind Schulferien in Israel, Jugendliche sind während des Tages unterwegs. Das Passafest steht kurz bevor. Man feiert den Auszug des israelischen Volkes aus der Sklaverei in Ägypten. „Aus der Sklaverei in die Freiheit“ heißt es. Seit 60 Jahren schon hat das israelische Volk endlich wieder sein eigenes Land. Aber auch hier sind wir verfolgt vom dem Hass und dem Zerstörungswahn fanatischer Muslime.

Ich bin traurig und besorgt.

Ein schlechtes Beispiel

Weiß jemand wie viele Menschen auf der Welt jeden Tag durch die Hand eines anderen Menschen ihr Leben verlieren? Ich auch nicht. Will es auch nicht wissen, denn ich denke diese Zahl würde mich total deprimieren. Und wer kümmert sich schon darum, wenn irgendwo kriminelle Banden sich gegenseitig beklauen, betrügen, bedrohen und auch umbringen. Oder wenn der Drogenkrieg seine Opfer nimmt, die Elfenbein- und andere Schmuggler ihre schmutzigen Geschäfte mit ihrem eigenen Leben zu verteidigen bereit sind. Da gehen sie dann schon mal selber bei drauf, oder sonst die vermeintlichen Gesetzeshüter oder Rivalen. Niemand verliert schlaflose Nächte über die vielen minderjährigen Mädchen, die in Bordells in Ländern wie Cambodia oder Nigeria ihr würdeloses Leben lassen müssen. Oder die kleinen Buben, die sich irgendwo im riesigen China und Umgebung oder im reichen Orient zu Tode arbeiten oder in koreanischen Gefängnissen verschwinden.

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Das ist überraschend!

Frühlingsputz und Besuch aus Deutschland haben mich in den letzten Wochen vom Bloggerland fern gehalten. Besuch von der Familie ist jedoch ein guter Grund den Alltag für eine Weile umzukrempeln, finde ich. Gestern fragte mich meine Nachbarin, während wir Hamantaschen* zum Kaffee naschten, was meine Gäste am meisten an Israel überrascht habe.

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