Europa schafft Kriege ab

Teddybaer mit Schild: Stop War

Das tolerante Europa hat entschieden: Krieg ist abgeschafft! Wenn er dennoch passiert, dann muss er sofort aufhören. Die Kriegenden und Bekriegten müssen einfach aufhören.

Und wenn sie es nicht tun? Dann schüttelt Europa den Kopf und widmet sich allen überlegen wieder der Klimakatastrophe oder dem Energiesparen zu. Auf Krieg darf sich niemand einlassen. Gewalt darf nicht angewendet werden. Das ist doch alles fürchterlich und falsch.

Europa hat gelernt, dass Krieg nur zu Leiden und Verlust führt. Ja, Europa, du hast recht! Krieg ist Scheiße, Krieg ist keine Lösung. Krieg bedeutet Trauer und Schmerz und es gibt nie wirklich einen Sieger.

Eine teure Lektion

Du hast das verstanden. Du hast es gelernt, und zwar am eigenen Leib. Und du hast für diese Lektion einen hohen Preis bezahlt: zwei Weltkriege, vollkommen zerstörte Städte in vielen deiner Länder und etwa 90 Millionen Tote – davon 6 Millionen Juden als Genozide Opfer.

Das hast du durchgemacht, bevor du zu der weisen Einsicht gekommen bist, dass Krieg vermieden werden muss. Die demokratisch gewählten Staatsoberhäupter und nach christlichen Werten erzogene Bevölkerung weiß heute, dass es immer besser ist, Kompromisse einzugehen, als einen Krieg zuzulassen.

Leider ist Europa aber nicht die ganze Welt. Enttäuschenderweise ist nicht die ganze Welt demokratisch, christlich-humanitär und weise. Es gibt noch sehr viele Länder, die nicht zu dieser souveränen Einsicht gelangt sind.

Die russische Führung zum Beispiel hat überhaupt kein Problem, seine eigenen jungen Männer in den bewaffneten Kampf zu schicken, um ein wirtschaftlich erfolgreicheres Nachbarland einzunehmen.

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob die Zivilbevölkerung die Angriffslust teilt oder sich der Einstellung Europas angeschlossen hat. Die russische Führung interessiert es herzlich wenig, wie viele Unbeteiligte dabei draufgehen.

Es ist auch vollkommen unwesentlich, ob die Ukrainer genauso wie Europa Gewalt in jeder Form ablehnt oder nicht.

Sie müssen sich wehren. Der Krieg findet statt.

Sandsaecke in der Ukraine

Die Realität ist, es gibt Kriege 

Ob man es will, oder nicht, ob man sich moralischer darüber hinweghoben hat, oder nicht, Menschen führen weiterhin Kriege.

Alles, was zu einem Krieg notwendig ist, ist eine einzige Macht, Führung oder Organisation, die eine andere gewaltsam angreift. Und davon gibt es genug in der Welt. Man schaue nur nach Syrien oder Jemen. Es bedarf nicht der Einwilligung der angegriffenen Seite zum Krieg.

Keines der europäischen Länder hatte Interesse an einem Krieg, als Deutschland am 1. September 1939 Polen angriff. Aber konnten sie sich dem entziehen? Nein.

Die Wehrmacht griff weiter an, ein Land nach dem anderen. Denn Hitler wollte die Welt erobern. Hitler wollte Weltmacht. Dafür war er gewillt alles aufs Spiel zu setzen, daraufhin arbeitete er, dafür investierte er Gelder, Güter und Menschenleben.

Die Welt tolerierte seine Kriegslust nicht. Europa wehrte sich mit aller Gewalt gegen die Aggressionen. “We shall never surrender!” erklärte Churchill zu Recht als junge Engländer zu Soldaten wurden, die Bevölkerung bombardiert wurde und das Land in eine ungewollte Realität abrutschte.

Sie brauchten dem Krieg nicht zuzustimmen, sie brauchten nicht an ihn zu glauben. Sie mussten nur zu den Waffen greifen und kämpfen, um Englands Existenz zu sichern.

No more war, no more bloodshed!

Aber heute versteht man in Europa Kriege nicht mehr. Man hat vergessen, dass es im Krieg immer einen Aggressor gibt. Einen, nicht zwei oder mehrere. Es muss nur einen geben, der den Krieg will und bewusst angreift. Einer, der die Zerstörung der anderen Seite anstrebt. Einer, der meint andere oder gar die Welt beherrschen zu müssen.  

Diese Partei, und sie allein, bestimmt, ob und wann es Krieg gibt. 

Wenn du das verstehst, dann verstehst du auch, dass sich einige der Fragen um den Krieg in Gaza von selbst ergeben. 

Es gibt nur einen Aggressor. Eine Seite hat angegriffen und ist gewillt seine Leute als Märtyrer zu opfern und so viele unschuldige Zivilisten mitzunehmen wie nötig: die Herren in Gaza, die Hamas.

Schwer bewaffnete Hamas Terroristen

Hamas strebt die Herrschaft in der ganzen Region an. Jeder weiß das, denn sie schreien es bereits in den Straßen europäischer Städte: “from the river to the sea, palestine will be free”. Damit sind der Jordan und das Mittelmeer gemeint, also genau die geografische Lage Israels.

Es ist eine offene Aufforderung zum Völkermord.

Immer noch toleriert es die Welt (mit vereinzelten Ausnahmen).

Ein Kreislauf der Gewalt?

Die fundamentalistisch islamistische Terrororganisation greift seit Jahren immer wieder an. Israels Bevölkerung ist ständigem Raketenbeschuss ausgesetzt (ja, die Hamas schießt Raketen auf die Zivilbevölkerung auch in Zeiten, da die Medien schweigen). Wenn’s zu viel wird, schlägt Israel zurück (die Medien erwachen), um Ruhe wieder herzustellen und ein normales Alltagsleben führen zu können. 

In den relativen Ruhephasen konzentriert sich die nach Zerstörung Israels strebende Gaza-Herrschaft auf den Wiederaufbau. Jedoch nicht zum Wohl der Bevölkerung oder gar um die Wirtschaft anzukurbeln. Nein, sie bauen ihre Kriegsmaschine und -Infrastruktur wieder auf.  

Es bleibt so lange ruhig, bis sie sich stark genug fühlen, um erneut anzugreifen. Der nächste Angriff ist immer ein wenig stärker als der vorige. Sie greifen an, wohl wissend, dass Israel zurückschlagen muss, und zwar mit Härte. 

Und dann schieben sie die leidende Bevölkerung vor die Kameras und jammern. Die Aufforderung zum Genozide wird zum Schrei nach Waffenstillstand und Unterstützung. 

Die Hamas erhält beides. Und der Kreislauf beginnt von Neuem. 

Der nächste Angriff auf den jüdischen Staat kommt. Wie weit die Hamas in ihrer Brutalität zu gehen bereit ist, haben sie uns am 7. Oktober bewiesen. Grausamkeit ist ihre Stärke. Mit Stolz füllten sie die sozialen Medien mit Bildern ihrer grausamen Gewalttaten, Morde, und Folteraktionen. Sie rühmten sich, indem sie verstümmelte Leichen zur Schau stellten, während sie auf ihnen herumtraten und mit Knüppeln auf sie einschlugen. 

Ihr Ziel ist es Israel zu schaden und zu schänden, und zwar mit allen Mitteln: physisch, moralisch, finanziell…  Sie wollen Israel im Chaos. Immer und immer wieder, bis sie selber stark genug sind, Israel im Krieg zu überwinden. Dann werden sie nicht mehr nach Waffenstillstand betteln, sondern weiter zerstören, um im Endeffekt das Land zu beherrschen. 

Der Stärkere gibt nach

Auf der anderen Seite weiß jeder, dass Israel Gaza dem Erdboden gleichmachen könnte. Israel hat die militärische Stärke Gaza in wenigen Tagen auf die gesamte Bevölkerung niederprasseln zu lassen und nichts und niemand würde übrig bleiben. 

Aber sie tun es nicht. 

Sie halten sich an die Regeln der internationalen Kriegsvölkerrechte, die nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund der exzessiven Massenmorde durch Deutschland an Zivillisten verschärft worden waren. Die IDF arbeitet sich langsam und systematisch vor. Jeder Schritt muss durchdacht und geplant sein, denn dieser Krieg ist gegen die Hamas und Ziel ist es, die Terrororganisation zu vernichten, nicht die Gazaner. 

Man balanciert auf einem dünnen Seil, denn jede Maßnahme zum Schutz von Zivilisten wird von Terroristen sabotiert, als Angriffschance ausgenutzt, oder zum psychologischen Terror genutzt.

In jedem Moment geht es um Leben und Tod. Jede Entscheidung kann das Leben oder den Tod eigener Soldaten oder fremder Zivilisten bedeuten. Terroristen verschanzen sich in Wohnungen zwischen Zivilisten, und lauern auf die israelischen Soldaten. Aber ihre Waffen richten sie auch auf die eigenen Leute, die sich in Sicherheit bringen wollen. Krankenhäuser sind im Krieg tabu, jedoch nicht für Terroristen. Für Terroristen sind sie eine willkommene Möglichkeit sich zu schützen und eine gewissenhafte Armee zu überlisten.

In Europa jedoch versteht man Krieg nicht mehr. Man interessiert sich nicht für diese Einzelheiten. Man lässt sich von Zahlen und Bildern schockieren, aber für Faktencheck hat man keine Zeit oder Geduld oder Laune. 

Man stellt keine unangenehmen Fragen, denn mit Krieg will man sich nicht beschäftigen. Kriege muss man verhindern. Dieser Krieg muss aufhören. Wer im Krieg verwickelt ist, macht etwas falsch. Vor allem der Stärkere, denn der muss nachgeben. 

Zivilisten, die den Norden von Gaza verlassen

Kriegsende

Hätten die westlichen Alliierten im Zweiten Weltkrieg nachgeben sollen, um die deutsche Zivilbevölkerung zu verschonen? Beging Churchills Armee Kriegsverbrechen, weil der Krieg in Deutschland viel mehr Opfer forderte? Natürlich nicht.

Damals verstand man Krieg noch. 

Heute ist Europa denen überlegen, die in Krieg verwickelt sind. Egal ob, Terrororganisation, oder Militär eines demokratischen Staates. Egal ob Angreifer oder Angegriffener. Europa weiß es besser, Krieg muss aufhören. 

Zu viele Zivilisten sind schon umgekommen, das kann man nicht tolerieren. 

Das bedeutet jedoch, dass man von Israel erwartet, die Gewalt der Terroristen und die damit verbundene Existenzbedrohung weiterhin zu tolerieren. So schlimm können die ständigen Raketenabschüsse, die Selbstmordattentate, Terroranschläge, und Morde auf offener Straße ja nicht sein, denn da kommen vergleichsweise wenige Menschen bei um. 

Und dass dahinter die erklärte Absicht, alle Juden und ganz Israel auszurotten steht, verharmlosen die Kriegsabschaffer in Europa ohne schlechtes Gewissen. Schließlich ist der jüdische Staat der Stärkere in diesem Konflikt. 

Die armen Palästinenser muss man unterstützen, selbst wenn sie demselben Aufruf zum Völkermord, den die Nazis verbreiteten, folgen und unvorstellbare Gräueltaten verüben. Es ist derselbe Rassismus, derselbe Hass, den man auch damals zu übersehen vorzog.

Europa will Ruhe vom Krieg

Europa, du willst deine Ruhe haben vom Krieg. Ja, du hast recht und die hätten wir in Israel auch gerne.  

Aber statt uns zu helfen, die Kriegshetzer zu beseitigen, erwartest du, dass Israel den Hass toleriert und diesen ‘Kreislauf der Gewalt’, der immer wieder von den Hamas Mördern angekurbelt wird, weiter mitmacht. 

Von der Hamas verlangst du nicht, sich an die internationalen Menschenrechte oder Kriegsrechte zu halten. Wäre ja vollkommen sinnlos! Terroristen halten sich nicht an die Regeln – sonst wären sie ja keine Terroristen -, und das weißt du, Europa. 

Da man von Hamas nichts erwarten kann und die Gazaner arme, bemitleidenswerte Kreaturen sind, muss Israel für Ruhe sorgen. 

Israel muss die Ruhe wahren, nicht die, die den Krieg suchen und heiligen. Nicht diejenigen, die den Krieg immer wieder provozieren, nicht die, die auf Menschenrechte spucken und deren Brutalität sogar dem Teufel zu viel wird. 

Israel muss den Krieg abschaffen, selbst wenn es bedeutet sich selbst abzuschaffen. 

Europa, du willst deine Ruhe, auch wenn wir dabei draufgehen. Aber glaubst Du wirklich, dass Toleranz – oder Ignoranz? – von Hass, Hetze, und Rassismus dir Ruhe bringt?

Karikatur: Hamas verlangt die Toetung aller Juden und Amerika bittet Israel doch wenigstens kompromisbereit zu sein

4 Gedanken zu “Europa schafft Kriege ab

  1. Der Westen ist blind …und dabei, sich selber abzuschaffen.
    Es ist nicht zu fassen, dass sich nicht alle aufgeklärten Wesen klar und bedingungslos hinter und NEBEN Israel stellen.

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    1. Ja, es ist erstaunlich wie sehr der Westen die Nerrative der Extremisten uebernommen hat. Ich war sicher, dass nach dem Massaker jedem klar sein muss, mit wem wir es zu tun haben. Und damit muss auch klar sein, wie man denen gegenuebertreten muss. Aber man kehrt immer wieder zu den gleichen, leeren Argumenten zurueck und verzerrt die Wirklichkeit jedesmal noch ein bisschen mehr.

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  2. Das ist der beste Beitrag, den ich zum Thema „aufgezwungenem Krieg und (erpressten) Frieden“ je gelesen habe.
    Er hat mich in Bezug auf die Ukraine sehr nachdenklich gemacht, weil ich auch lange für einen „aufgezwungenen Frieden“ war. Scholz hat so einen Frieden immer abgelehnt.
    Bei Israel war ich immer sehr klar, Israel darf keinen Krieg verlieren, weil es dann kein Israel mehr gibt, deshalb darf es auch keinen „erzwungenen Frieden“ geben, auch keinen Waffenstillstand. Redet unsere Regierung in Bezug auf Israel ähnlich entschieden? Wenn ich Frau Baerbock höre, kommen mir Zweifel.
    Danke für den Beitrag.

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    1. Das Problem ist, dass die Welt Israel nicht gewinnen lassen will. So kann es hier nie Ruhe geben, und auch kein gutes Leben fuer die Palestinenser. Das einzige Land, in dem Palestinenser gut leben ist Israel.

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