Kunst zwischen Angst und Tod

Das wollte ich schon lange mal tun: eine Fotoserie der Graffiti auf den freistehenden Bünkerchen, die im südlichen Teil Israels überall verstreut stehen.

Bei unseren vielen Touren durch das Land fielen sie mir immer wieder ins Auge. An jeder Bushaltestelle, an Straßenecken und manchmal an unscheinbaren Orten stehen, was man „Migunit“ nennt – frei übersetzt bedeutet das „kleine Abschirmung“.

Ein Migunit ist ein kleiner, frei stehender Luftschutzbunker (normalerweise ohne Türen oder Fenster), der Menschen, die sich gerade im Freien bewegen, Schutz vor Hamas-Raketen bieten. Zum Beispiel, Kinder auf dem Heimweg von der Schule, Radfahrer beim morgendlichen Sport, Opa beim Spaziergang mit dem Hund, oder junge Musikfestivalbesucher.

Diese Betonbauten sind nicht zu übersehen, denn alle sind wunderschön bemalt.

Ich fand immer, sie bieten eine faszinierend surrealistische Ansicht. Es sind Orte der Angst, aber sie bieten Schutz und müssen leicht auffindbar sein. Also hat man sie wenigstens visuell einladend gemacht. Das gesamte Konzept ist für Israel sehr einzigartig und bezeichnend.

Ich hatte mir vorgenommen, einen Ausflug zu machen, speziell um einige dieser Kunstwerke zu fotografieren, kam aber bisher nicht dazu. Jetzt bin ich dankbar, dass jemand anders es getan hat. Ich habe das Foto-Essay von Cori Shalit, das nach dem 7. Oktober veröffentlicht wurde hier übersetzt:

Die bemalten Bünkerchen repräsentieren Widerstandskraft.  – besonders jetzt, wo sie mit jüdischem Blut befleckt sind. Ein Fotoessay von Cori Shalit .

 

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Jerusalem Street Art im Gemüsemarkt

Im Machane Yehuda Markt schlägt das Herz von Jerusalem. Seit je her kaufen Jerusalems Einheimische hier ihr Obst und Gemüse, Käse und Fleisch, aber auch alles andere, was in Küche und Haushalt gebraucht wird. Vor dem Sonnenaufgang geht es los, Obst- und Gemüsehändler kaufen als Erste ihre Ware und von hier bringen sie sie in ihre Läden anderswo in Jerusalem. Für die alt eingesessenen Jerusalemer beginnt das Wochenende nicht ohne einen Gang zum ‚Shuk‘. Wer nicht am Donnerstag oder Freitag kommt, der hat einen anderen Wochentag zum ‚Shuk‘-Tag gemacht.
In den letzten Jahren haben sich hier auch verschiedene Restaurants und Bars einen Namen gemacht und Machane Yehuda hat sich für die jungen Jerusalemer – vor allem Studenten – zu einem trendigen Ort entwickelt. Eine Alternative zu überteuerten Lokalen im Zentrum. Ein Ort mit viel Charakter, Geschichten und einem ganz besonderen Ambiente.
Jetzt ist Machane Yehuda obendrein zu einer außergewöhnlichen Kunstgalerie geworden, die ihrerseits viele Geschichten erzählt. Bewundern kann man diese allerdings nur nach Ladenschluss. Ich hoffe es wird mir am Samstag gelingen, denn nachdem ich das hier bei faehrtensuche gesehen habe bin ich einfach begeistert: