Das wollte ich schon lange mal tun: eine Fotoserie der Graffiti auf den freistehenden Bünkerchen, die im südlichen Teil Israels überall verstreut stehen.
Bei unseren vielen Touren durch das Land fielen sie mir immer wieder ins Auge. An jeder Bushaltestelle, an Straßenecken und manchmal an unscheinbaren Orten stehen, was man „Migunit“ nennt – frei übersetzt bedeutet das „kleine Abschirmung“.
Ein Migunit ist ein kleiner, frei stehender Luftschutzbunker (normalerweise ohne Türen oder Fenster), der Menschen, die sich gerade im Freien bewegen, Schutz vor Hamas-Raketen bieten. Zum Beispiel, Kinder auf dem Heimweg von der Schule, Radfahrer beim morgendlichen Sport, Opa beim Spaziergang mit dem Hund, oder junge Musikfestivalbesucher.
Diese Betonbauten sind nicht zu übersehen, denn alle sind wunderschön bemalt.
Ich fand immer, sie bieten eine faszinierend surrealistische Ansicht. Es sind Orte der Angst, aber sie bieten Schutz und müssen leicht auffindbar sein. Also hat man sie wenigstens visuell einladend gemacht. Das gesamte Konzept ist für Israel sehr einzigartig und bezeichnend.
Ich hatte mir vorgenommen, einen Ausflug zu machen, speziell um einige dieser Kunstwerke zu fotografieren, kam aber bisher nicht dazu. Jetzt bin ich dankbar, dass jemand anders es getan hat. Ich habe das Foto-Essay von Cori Shalit, das nach dem 7. Oktober veröffentlicht wurde hier übersetzt: